Der Referenzrahmen in Anwendung
Ein Hauptfokus des Nationalen Referenzrahmens liegt auf der Darstellung von Digitalen Kompetenzen. Durch die Zuordnung von Bildungsangeboten und Qualifikationen können diese anhand transparenter und vergleichbarer Standards systematisch erfasst und ausgewiesen werden.
Zuordnungen zum Nationalen Referenzrahmen für Digitale Kompetenzen schaffen viele Vorteile:
- Strategische Konzepte des Bildungssystems und Arbeitsmarktes können punktgenau auf erforderliche Kompetenzen abgestimmt werden.
- Lernende werden sich digitaler Kompetenzen bewusst, da sie diese transparent einschätzen und abbilden können.
Zuordnungsprozess
Sie möchten mehr über die Zuordnung von Bildungsangeboten und Qualifikationen erfahren? Hier finden Sie alle Informationen zum aktuellen Zuordnungsprozess sowie unterstützende Unterlagen zum Einreichprozess.
Anwendungsbereiche
Folgende Beispiele geben einen Überblick zu ersten Projekten sowie potentielle Anwendungen des Nationalen Referenzrahmens für Digitale Kompetenzen:
Die Zuordnung non-formaler Bildungsangebote zum Nationalen Referenzrahmen für Digitale Kompetenzen bringt insbesondere für potenzielle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Reihe von Vorteilen mit sich: Inhalte und Lernergebnisse der Bildungsangebote und deren Bezug zu Digitalen Kompetenzen werden sichtbar gemacht, dadurch werden ein transparentes Angebot und Orientierung für Lernende geschaffen. Mit der Zuordnung zu Kompetenzstufen können Lernende für sich passende Bildungsangebote finden und ihre Lernwege selbstbestimmter gestalten. Für die Bildungsanbieter entsteht eine Landkarte, die einen Überblick über die Inhalte und allfällige Lücken im Bildungsangebot aufzeigt.
Der Nationale Referenzrahmen kann als Analysetool dienen, das aufzeigt, ob alle erforderlichen Digitalen Kompetenzen abgedeckt sind, auf welchen Kompetenzstufen sich die im Bildungsangebot vermittelten Kenntnisse und Fertigkeiten befinden und ob dies mit der Zielformulierung des Curriculums übereinstimmt. Während der Entwicklung eines Curriculums kann der Nationale Referenzrahmen als Kompass dienen, der sicherstellt, dass sich das Bildungsangebot auf dem angestrebten Niveau befindet und die relevanten Kompetenzen erworben werden.
Das Berufsinformationssystem (BIS) des AMS erleichtert mit Beschreibungen von 500 Berufsprofilen und 17.500 Berufsbezeichnungen sowie einer allgemeinen Kompetenztaxonomie mit 25.000 Kompetenzbezeichnungen Karriereplanung und Weiterbildungsentscheidungen. Anhand des Modells DigComp 2.3 AT, auf dem der Nationale Referenzrahmen für Digitale Kompetenzen basiert, werden nachgefragte Digitale Kompetenzen für jedes Berufsprofil aufgelistet und mit den spezifischen beruflichen Anforderungen verknüpft. Diese Datenquelle dient als Unterstützung für Beratungen von Beschäftigten und Arbeitslosen bei ihrer beruflichen Entwicklung und Weiterbildung.
Werden Digitale Kompetenzen anhand festgelegter Standards ausgewiesen, so bringt dies viele Vorteile für das Personalmanagement mit sich: Im Rekrutierungsprozess können die Digitalen Kompetenzen potenzieller Kandidatinnen und Kandidaten anhand eines einheitlichen Rahmens bewertet werden, allfällige bestehende Kompetenzlücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können systematisch erfasst werden, und mit gezielten Schulungs- und Entwicklungsprogrammen kann sowohl darauf als auch auf zukünftige Anforderungen reagiert werden.
Zugeordnete Bildungsangebote und Qualifikationen können Förderstellen in der strategischen Ausrichtung ihrer Förderprogramme unterstützen: Einerseits in der inhaltlichen Ausrichtung (indem bspw. Förderungen für bestimmte Kompetenzbereiche vergeben werden) und andererseits, wenn es darum geht, Förderungen für bestimmte Zielgruppen/Kompetenzniveaus zu vergeben (ob bspw. Einsteigerinnen und Einsteiger mit grundlegenden Kursen oder bereits Fortgeschrittene mit vertiefenden Ausbildungen unterstützt werden sollen).
Das dem Nationalen Referenzrahmen für Digitale Kompetenzen zugrunde liegende Modell steht in engem Austausch mit dem europäischen DigComp-Modell. Auf diese Weise ermöglicht die Zuordnung von internationalen Bildungsangeboten und Zertifikaten die europaweite Vergleichbarkeit – unumgänglich für die Mobilität von Personen innerhalb Europas.