Digitale Technologien für den Klimaschutz
Da Regierungen dringend nach Lösungen suchen, um der Klimakrise zu begegnen, spielen digitale Innovationen eine wichtige Rolle. Die kommenden Jahre sind entscheidend, um unser Klima zu schützen – die Zeit zum Handeln ist knapp. Um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen, müssen die globalen Emissionen bis 2030 um 55% reduziert werden. Das ist eine große Herausforderung, die mit hoher Dringlichkeit angegangen werden muss. Die gute Nachricht: Digitale Technologien können diesen Wandel beschleunigen.
Wie digitale Technologien helfen können
Digitale Lösungen haben das Potenzial, die weltweiten Emissionen um bis zu 20% zu senken. Das ist besonders wichtig, weil digitale Technologien bereits dazu beitragen, in einigen der größten Emittenten-Bereiche – Energie, Materialien und Mobilität – Emissionen zu reduzieren. Diese drei Bereiche machen zusammen einen großen Anteil der globalen Emissionen aus: 34% im Energiesektor, 21% im Bereich Materialien und 19% im Mobilitätssektor. Deshalb bieten sie großes Potenzial für digitale Innovationen, die den Weg zu einer CO₂-neutralen Zukunft ebnen können.
-
Energiesektor:
Moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Computing und 5G-Netze können die Energieproduktion, -verteilung und -nutzung optimieren. So könnten sie bis 2050 zu einer Emissionssenkung von 8% beitragen. KI verbessert die Energieeffizienz, während 5G intelligente Stromnetze ermöglicht, die schneller auf Veränderungen reagieren und erneuerbare Energien besser integrieren. Gleichzeitig helfen neue Technologien, Energie effizienter zu nutzen und Kosten zu senken.
-
Materialien:
Auch in der Produktion und Verarbeitung von Materialien können digitale Lösungen helfen. Technologien wie digitale Zwillinge, fortgeschrittene Datenanalyse und Automatisierung ermöglichen eine genauere Überwachung der Prozesse, eine bessere Ressourcennutzung und eine effizientere Produktion. Dadurch können Emissionen um bis zu 7% reduziert werden.
-
Mobilität:
Im Bereich Verkehr und Mobilität tragen digitale Technologien ebenfalls zur Emissionssenkung bei. Ob Elektrofahrzeuge oder intelligente Transportsysteme – durch den Einsatz von KI und dem Internet der Dinge (IoT) wird der Verkehrsfluss optimiert, Staus werden reduziert und der Kraftstoffverbrauch gesenkt. Dies kann die Emissionen im privaten und öffentlichen Verkehr um bis zu 5% verringern.
Das zeigt: Digitale Technologien spielen eine zentrale Rolle beim Übergang zu einer nachhaltigen, CO₂-neutralen Zukunft. Mit der Weiterentwicklung und Verbreitung dieser Technologien wird ihr Beitrag zur Erreichung der Klimaziele noch wichtiger – weshalb es entscheidend ist, in diesen Bereich weiter zu investieren.
Der doppelte Übergang: Digitalisierung und Klimaschutz verbinden
Die Digitalisierung unterstützt Länder im Kampf gegen den Klimawandel, indem sie innovative Lösungen und effizientere Arbeitsweisen in vielen Bereichen ermöglicht. Gleichzeitig ist es wichtig zu bedenken, dass auch digitale Technologien Umweltkosten haben – etwa durch den Energie- und Ressourcenaufwand für den Bau, Betrieb und die Entsorgung von digitaler Infrastruktur und Geräten.
Ein Ansatz des „doppelten Übergangs“ zielt darauf ab, die digitale Transformation mit Klimaschutz zu verbinden. Das bedeutet, dass digitale Systeme und Anwendungen so gestaltet sein müssen, dass sie nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch sozial inklusiv. Auf diese Weise sollen sie helfen, Emissionen zu senken und die Gesellschaft widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels zu machen.
Dieser Beitrag beruht auf einem Artikel von Ginevra Santini, der auf der Europäischen Plattform für Digitale Skills und Jobs am 31. Jänner 2025 erstveröffentlicht wurde.