Sechs Hände auf Laptop © Mikhail Nilov  - pexels

Mit der "Union der Kompetenzen" investiert die EU verstärkt in Menschen

Europa braucht qualifizierte Menschen, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch da sich die Anforderungen in vielen Berufen verändern, haben viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Schwierigkeiten mitzuhalten, während Unternehmen passendes Personal suchen.

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Digitalisierung verstehen | Digitale Teilhabe ermöglichen | Inklusive Zugänge | Kompetenzlücken schließen

Aus diesem Grund führt die Europäische Kommission die "Union der Kompetenzen" (Union of Skills) ein – ein Programm zur Verbesserung von hochwertiger Bildung, Ausbildung und lebenslangem Lernen. 

Ziele der "Union der Kompetenzen"

  • Bessere Grund- und Fachkompetenzen vermitteln. 
  • Menschen ermöglichen, regelmäßig neue Fähigkeiten zu erlernen. 
  • Unternehmen in der EU helfen, schneller passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. 
  • Talente in Europa anziehen, fördern und halten. 

Die "Union der Kompetenzen" soll allen Menschen in der EU die Fähigkeiten vermitteln, die sie für eine erfolgreiche berufliche Zukunft brauchen. Gleichzeitig soll es einfacher werden, diese Fähigkeiten in anderen EU-Ländern zu nutzen. Durch die Förderung von Gleichberechtigung und die Unterstützung von Unternehmen soll Europa wettbewerbsfähiger und inklusiver werden. 

Warum Bildung und Kompetenzen entscheidend sind

Eine bessere Ausbildung und stärkere Kompetenzen sorgen nicht nur für mehr Jobs und höhere Lebensqualität, sondern auch dafür, dass Europas soziales Modell langfristig finanzierbar bleibt – dank einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft. 

Kernbereiche der "Union der Kompetenzen"

1. Kompetenzen für gute Jobs und ein besseres Leben

Eine gute Ausbildung ist der Schlüssel zu besseren Jobs und einem besseren Leben. So will die "Union der Kompetenzen":

  • Ein Programm für Grundfähigkeiten starten, damit alle jungen Menschen gut in Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften und digitalen Fähigkeiten sind.
  • Mehr Menschen für MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) begeistern und besonders Frauen fördern – mit einer neuen EU-Strategie.
  • Ein neues Konzept für die berufliche Ausbildung (Vocational education and training – VET) einführen, das moderner, attraktiver und inklusiver ist.

2. Regelmäßige Weiterbildung (Upskilling & Reskilling)

Damit Menschen mit den Veränderungen in der Arbeitswelt Schritt halten können, soll lebenslanges Lernen zur Norm werden. Die Kommission will:

  • Kleine Lernangebote (Mikro-Zertifikate) als flexible Weiterbildungsmöglichkeiten ausbauen. 
  • Das "Pakt für Kompetenzen"-Programm verstärken, um mehr Menschen für Zukunftsbranchen zu qualifizieren. 
  • Ein "Kompetenz-Garantien"-Pilotprojekt starten, das Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Risiko auf Arbeitslosigkeit hilft, neue Fähigkeiten zu erwerben. 

Zusätzlich werden EU-Kompetenzakademien aufgebaut, um Unternehmen mit Fachkräften für den grünen Wandel und die saubere Industrie zu versorgen. 

3. Erleichterung der Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Mobilität in der EU

Damit die EU ihr wirtschaftliches Potenzial voll ausschöpfen kann, müssen Fachkräfte problemlos in verschiedenen EU-Ländern arbeiten können. Deshalb konzentriert sich die "Union der Kompetenzen" auf:

  • Eine "Kompetenzportabilität"-Initiative, damit Qualifikationen in allen EU-Staaten leichter anerkannt werden.
  • Einen europäischen Hochschulabschluss, um länderübergreifende Studienprogramme zu fördern.
  • Ein neues europäisches Diplom für die berufliche Ausbildung (VET).
  • Stärkere Netzwerke von Universitäten und Berufsschulen, um den Austausch von Lehrern und Schülern zu erleichtern.

4. Talente gewinnen, fördern und halten

Europa muss Spitzenkräfte anziehen und halten, um Innovation und Wachstum zu sichern. Die Kommission möchte deshalb:

  • Einen EU-Talentpool planen, um qualifizierte Arbeitskräfte von außerhalb der EU zu gewinnen, insbesondere für Berufe mit Fachkräftemangel. 
  • Eine neue Visa-Strategie einführen, um es talentierten Studentinnen und Studenten, Fachkräften und Forscherinnen und Forschern zu erleichtern, in die EU zu kommen. 
  • Die Initiative "Choose Europe" starten, um Talente für Europa zu begeistern. 

Neue Steuerung & bessere Zusammenarbeit

Damit die "Union der Kompetenzen" erfolgreich ist, braucht es eine klare Organisation: 

  • Ein Europäisches Kompetenz-Observatorium, um aktuelle Entwicklungen und Trends zu beobachten. 
  • Ein hochrangiges EU-Komitee für Kompetenzen, das Bildungsexperten, Unternehmensvertreter und Sozialpartner zusammenbringt. 
  • Eine neue EU-Empfehlung für Bildung und Kompetenzen, die jährlich die Fortschritte bewertet und den Ländern Orientierung gibt. 

Über die Union der Kompetenzen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in ihren politischen Leitlinien betont, wie wichtig Bildung und Kompetenzen für Europas Wettbewerbsfähigkeit sind. Die "Union der Kompetenzen" wurde im März 2025 als umfassende Strategie vorgeschlagen und ergänzt andere große EU-Programme wie den Wettbewerbskompass, den Industrieplan für saubere Technologien und die Krisenvorsorge-Strategie. Die EU wird den Dialog mit Sozialpartnerinnen und Sozialpartnern und Expertinnen und Experten fortsetzen, beginnend mit dem "Europäischen Forum für Beschäftigung & soziale Rechte 2025" (European Employment and Social Rights Forum 2025), um die Zukunft der Arbeit in Europa zu gestalten. 

Weiterführende Informationen

Dieser Beitrag beruht auf einem Artikel, der auf der Website der Europäischen Kommission erstveröffentlicht wurde.