Neuer Bericht über EU-Zertifizierungssysteme für digitale Kompetenzen

Die Zertifizierung von digitalen Kompetenzen in der EU birgt vielversprechendes Skalierungspotenzial. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht der "Gemeinsamen Forschungsstelle" (JRC) der Europäischen Kommission.

Darin wurden die Zertifizierungssysteme der 27 Mitgliedsstaaten, die dem "Europäischen Referenzrahmen für digitale Kompetenzen für Bürgerinnen und Bürger" (DigComp) entsprechen, verglichen und umfassend analysiert. 

Zentrale Erkenntnisse und Ziele 

Die Untersuchung wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie für ein mögliches "Europäisches Zertifikat für digitale Kompetenzen" erstellt, das Bestandteil des "Aktionsplans für digitale Bildung 2021–2027" ist.

Die Analyse wurde zwischen November 2022 und Januar 2023 durchgeführt und im Februar 2025 final validiert. Sie zeigt erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Systemen – insbesondere hinsichtlich ihrer organisatorischen Struktur, ihres Dienstleistungsangebots, ihrer technischen Rahmenbedingungen, der Qualitätssicherung und ihrer Gesamtauswirkungen. Der detaillierte Überblick über die verschiedenen Zertifizierungssysteme trägt zu mehr Transparenz und Vergleichbarkeit der digitalen Kompetenzen in der EU bei.

Ausblick und Bedeutung für die Zukunft 

Der Bericht stellt fest, dass die meisten Systeme ein breites Publikum ansprechen, sowohl online als auch offline zugänglich sind und häufig kostenlose Angebote oder finanzielle Unterstützung bieten. Viele Systeme werden von unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren getragen und bieten vorbereitende Schulungen an, um ihre finanzielle Tragfähigkeit zu sichern.

Während einige Systeme bereits international tätig sind, zeigen andere großes Potenzial für Erweiterung. Zusätzlich zum vielversprechenden Skalierungspotenzial wird die bevorstehende Aktualisierung des DigComp durch das JRC, die künftig auch Lernziele einbeziehen soll, voraussichtlich zu mehr Transparenz und Harmonisierung führen.

Dieser Beitrag beruht auf einem Artikel von Laia Güell Paule, der auf der Europäischen Plattform für Digitale Skills und Jobs am 25. März 2025 erstveröffentlicht wurde.