EU Logo auf Laptopbildschirm

Digitale Kompetenzen als Priorität in neuen politischen Leitlinien der EU

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die neuen politischen Leitlinien für die Jahre 2024 bis 2029 vorgestellt. Ein zentrales Thema darin ist dem Mangel an Digitalen Kompetenzen entgegenzuwirken.

Anfänger
Digitale Teilhabe ermöglichen

Mit dem Ziel der neuen politische Leitlinie, Arbeits- und Qualifikationsdefizite zu beheben, steht die Schaffung einer „Union der Kompetenzen“ im Fokus. Dies soll durch verstärkte Investitionen in lebenslanges Lernen, die Erhaltung von Kompetenzen und die Anerkennung verschiedener Ausbildungsformen erreicht werden, um Bürgerinnen und Bürgern eine bessere grenzüberschreitende Arbeitsmobilität zu ermöglichen.

Förderung der MINT-Bildung und Digitaler Kompetenzen

Die neuen Leitlinien betonen die Notwendigkeit, grundlegende digitale Fähigkeiten zu stärken, insbesondere in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Ein strategischer Plan für MINT-Bildung soll mehr Lehrkräfte qualifizieren und Frauen dazu ermutigen, in diesen Bereichen Karriere zu machen. Gleichzeitig wird die EU-Finanzierung besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes abgestimmt, um insbesondere Sektoren zu unterstützen, die für die grüne und digitale Transformation von Bedeutung sind.

Initiative zur Anerkennung von Qualifikationen

Um die Mobilität von Fachkräften innerhalb der EU zu fördern, plant die Kommission eine Initiative zur gegenseitigen Anerkennung von Abschlüssen. Diese soll sicherstellen, dass Qualifikationen, die in einem EU-Land erworben wurden, auch in anderen Mitgliedsstaaten anerkannt werden. Darüber hinaus wird die digitale Bildung gestärkt, um Desinformation durch ein europäisches Netzwerk zur Faktenüberprüfung entgegenzuwirken. Dies geht Hand in Hand mit der Durchsetzung der Bestimmungen des Digital Services Act (DSA).

Draghi-Bericht fordert Schließen von Qualifikationslücken

Der kürzlich veröffentlichte Draghi-Bericht hebt ebenfalls die Dringlichkeit hervor, Qualifikationslücken in Europa zu schließen und unterstreicht die Bedeutung digitaler Fähigkeiten für zukünftiges Wirtschaftswachstum zu stärken. Der Bericht und die Leitlinien der Kommission betonen die Notwendigkeit von Maßnahmen, damit Europa wettbewerbsfähig bleibt.

Im Draghi-Bericht heißt es: „Die demografischen Herausforderungen führen zu einem Rückgang der Arbeitskräfte in Europa, während die Bevölkerung in den USA voraussichtlich wächst. Vor diesem Hintergrund ist eine europäische Strategie zur Behebung von Qualifikationslücken auf allen Bildungsstufen unerlässlich.“

Im Einklang mit den Zielen der Digitalen Dekade der EU wird angestrebt, dass bis 2030 80 % der erwerbsfähigen Europäerinnen und Europäer über grundlegende digitale Fähigkeiten verfügen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung digitaler Bildung für die Arbeitswelt und die Vorbereitung Europas auf die digitale und grüne Transformation.

Neue Vizepräsidentin für Kompetenzen: Roxana Mînzatu

Roxana Mînzatu, die neue Vizepräsidentin für Kompetenzen, wird die Umsetzung dieser Maßnahmen leiten. Ihr Fokus liegt auf der Stärkung des Talentpools in Europa durch verbesserte Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, wie in ihrem Beauftragungsschreiben betont wird.

Mînzatu wird zudem die Kompetenz-Akademien unterstützen, die Mitgliedstaaten bei der Anerkennung von Abschlüssen helfen. Auch ein Plan für Grundbildung sowie eine Strategie für die MINT-Bildung stehen auf ihrer Agenda. Diese Pläne basieren auf einem aktualisierten Aktionsplan für digitale Bildung und einem Fahrplan für die Zukunft der digitalen Bildung in der EU. Ihre Arbeit soll sicherstellen, dass die EU auf die Herausforderungen des digitalen und grünen Wandels vorbereitet ist und die notwendige Resilienz aufbaut.

Dieser Beitrag beruht auf einem Artikel von Laia Güell Paule, der auf der Europäischen Plattform für Digitale Skills und Jobs am 19. September 2024 erstveröffentlicht wurde.