Sensoren und KI für die Biodiversität im Burgenland
Das Gebiet rund um den Neusiedler See ist ein wichtiges österreichisches Erholungsgebiet und mit seiner hohen Vielfalt an bedrohten Tierarten als UNESCO Welterbe definiert. Die Region hat jedoch auch mit den Folgen der Klimaerwärmung zu kämpfen. Das Projekt „REED SOUNDS: Erforschung der Biodiversität in Österreichs Schilfgebieten“ will eine Beitrag zum Schutz des Gebiets leisten.
Dafür entwickelte Huawei im Zuge des Projekts TECH4ALL gemeinsam mit der amerikanischen NGO Rainforest Connection, der Universität Wien und dem Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel ein akustisches Monitoring-System.
Akustische Sensoren und KI für die Natur
Was früher Menschen mit Leitern und wandernden Standorten erforderte, ist heute mit verteilten Messgeräten möglich: die Töne der Schilfbewohner (vor allem Vögel und Amphibien) werden erfasst und dokumentiert. Der ansonsten schwer zugängliche Schilfgürtel kann so rund um die Uhr sowie zu jeder Jahreszeit erforscht werden.
Mit dem Einsatz von sogenannten "Guardian“-Geräten werden die Online-Aufnahmen in Echtzeit auf eine eigens entwickelte Onlineplattform übertragen, wo sie visualisiert und identifiziert (also den unterschiedlichen Vögeln zugeordnet) werden. Zusätzlich sind ca. 70 Offline-Geräte im Einsatz, welche Geräusche erfassen. Diese enorme Datenfülle – es gibt bereits rund ca. 1,5 Mio. Dateien aus dem Schilfgürtel – werden zukünftig mittels künstlicher Intelligenz erfasst, die daraus diverse Vogelarten erkennt und sich dabei laufend weiter verbessert.
Biodiversitäts-Monitoring: wozu?
Mit dem methodischen Ansatz von TECH4ALL lässt sich beispielsweise feststellen, inwieweit Vogelarten sich durch den Klimawandel und andere äußere Einflüsse in ihrem Lebensraum verändern. Es lassen sich aber auch die Folgen eines Brandes auf den Schilfgürtel und die Vogel-Besiedelung erforschen. Damit gewinnen nicht nur die Forscherinnen und Forscher, sondern auch die regionalen Behörden wichtige Erkenntnisse für den Naturschutz und das Gebiets-Management rund um den Neusiedler See. Die besten Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Bedingungen für wildlebende Tiere können auf dieser Basis identifiziert und umgesetzt werden.
Weltweit in guter Gesellschaft
Mit dem Biodiversitäts-Monitoring am Neusiedler See ist Österreich Teil eines Netzwerks aus weltweiten Projekten. Koordiniert werden sie von Huawei und Rainforest Connection, einer NGO, die ursprünglich gegründet wurde, um im Regenwald die Geräusche für illegale Abholzungen oder Schüsse zu identifizieren. Mittlerweile werden mit derselben Technologie in unterschiedlichen Ländern Eichhörnchen, Gämsen, Wale, Lachse und Tiger beobachtet, wobei immer ein Nachhaltigkeitseffekt gegeben ist.
Was macht TECH4ALL zu einer Good Practice?
TECH4ALL am Neusiedler See ist ein wissenschaftsbasierter Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt. Dabei werden innovative Technologien zum Erreichen von Nachhaltigkeitszielen eingesetzt. Die Forschung wird von der Universität Wien unterstützt und verbessert das Verständnis für den Schilfgürtel und die Präzision von Vorhersagen für Bewirtschaftungsmaßnahmen. Darüber hinaus erfolgt eine Sensibilisierung für die Bedeutung des Schutzes biologischer Vielfalt. Die intelligenten akustischen Sensorsysteme von Huawei wurden mittlerweile auf allen fünf Kontinenten installiert, um eine Verbindung von innovativer Technologie und Naturschutz zu ermöglichen.